Eine Zeitreise durch 60 Jahre Geschichte

Die Wohnungsgenossenschaft “Aufbau“ eG Stralsund gehört zu den drei größten Wohnungsunternehmen der Hansestadt Stralsund. Sie wurde am 17. Juni 1954 von einer kleinen Gruppe Bauschaffender als AWG “Grundstein“ gegründet, um die Wohn- und Lebensqualität ihrer damals 86 Mitglieder zu verbessern.

Rasante Entwicklung

Nachdem am 1. März 1958 in der ersten Genossenschaftswohnung in der Gustav-Adolf-Straße 58 die feierliche Schlüsselübergabe erfolgte, setzte sich die Entwicklung rasant fort. Knapp ein Jahr später schlossen sich die AWG “Grundstein“, “Reichsbahn“ sowie “Handel und Verwaltungen“ zur Arbeiterwohnungsgenossenschaft “Aufbau“ zusammen. Die damalige Mitgliederzahl von 778 Mitgliedern wuchs bis 1961 auf 1537 Mitglieder an. Zu diesem Zeitpunkt gehörten bereits 581 Wohnungen zum Bestand.

Mit dem Baubeginn der Wohngebiete Knieper Nord und Knieper West in der Großblockbauweise erhöhte sich auch die Anzahl der Wohnungen weiter sprunghaft: 1965 wurde die 1000. Wohnung in der Willi-Bredel-Straße 14 übergeben. 14 Jahre später, zum 25-jährigen Jubiläum, hatte die WGA mit 2435 Mitgliedern und 1799 Genossenschaftswohnungen nochmals kräftig zugelegt.

Bis zur Wende erreichte die Wohnungsgenossenschaft “Aufbau“ eG Stralsund schließlich einen Bestand von ca. 2600 Wohnungen, der sich sehr differenziert auf die Stralsunder Neubaugebiete verteilte.

Die deutsche Wiedervereinigung

Den neuen Bedingungen und den traditionellen Ideen Rechnung tragend, orientierte sich unsere Genossenschaft nach der deutschen Wiedervereinigung am für sie geltenden Genossenschaftsrecht und wurde nach Erarbeitung und Beschlussfassung einer neuen Satzung als Wohnungsgenossenschaft “Aufbau” eG Stralsund am 30.10.1991 in das Genossenschaftsregister des Amtsgerichtes Stralsund eingetragen.

Altschuldenhilfegesetz

Die zurückliegenden Jahre standen im Zeichen der Konsolidierung der Genossenschaft. Durch den schrittweisen Übergang von staatlich regulierten Mieten zum System der ortsüblichen Vergleichsmieten wurde die wirtschaftliche Basis für eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung der Bestände geschaffen.

Mit der Verabschiedung des Altschuldenhilfegesetztes im Jahre 1993 sah sich auch unsere Genossenschaft gezwungen, 15 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes in Eigentumswohnungen umzuwandeln und vornehmlich an deren Bewohner zu veräußern. Die Erfüllung der Veräußerungsverpflichtung gelang durch den Verkauf von Wohnungen in Reihen- und Geschosshäusern.

Substanzerhaltung und Wohnwertverbesserung

In technischer Hinsicht wurde die komplexe Modernisierung und Instandsetzung der Wohnungsbestände unter den Gesichtspunkten der Substanzerhaltung und Wohnwertverbesserung sowie städtebaulichen Aspekten betrieben. 1994 beschloss die Genossenschaft ein umfangreiches Sanierungskonzept und überholte eine Vielzahl an Gebäuden. Vorrang hatten hierbei neue Fenster und Dächer. Ab 2001 begann die Ausstattung der Wohnungen mit Personenaufzügen, das Nachrüsten von Balkonen und die Installation von Rauchmeldern.

Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels hat die WGA zusammen mit der Uhlenhaus® Group 2008 auf die neuen Markterfordernisse reagiert. In einem bis dato einzigartigen Gemeinschaftsprojekt wurde  mit dem Bau der KNIEPERHÄUSER 1 und 2 eine Kombination aus genossenschaftlichem Wohnen und der Möglichkeit von rehabilitativer Versorgung sowie individueller Betreuung und Pflege durch im Haus ansässiges Fachpersonal geschaffen.

Mit einem Wohnungsbestand von ca. 2.800 Wohnungen in der Tribseer Vorstadt, Knieper Nord und Knieper West, Grünhufe und in der Innenstadt und 2800 Mitgliedern feierten wir am 17. Juni 2014 unser 60. Jubiläum.

Damals wie heute gilt das Prinzip der Solidargemeinschaft und auch in Zukunft soll gelten, dass gemeinsames Handeln den Einzelnen stärkt. Das Angebot, zu bezahlbaren Mieten bei angemessener Qualität zu wohnen, muss auch in Zukunft Alt und Jung erreichen und die unterschiedlichen Bedürfnisse befriedigen. Das schließt die Möglichkeit des altenbetreuten Wohnens ebenso ein wie die Umfeldgestaltung unserer Häuser für Familien mit Kindern oder auch die Möglichkeit des jungen Wohnens am Bildungsstandort Stralsund.

Viele alte Gebäude sollen auch in Zukunft in einem ganz neuen Glanz erstrahlen und zeigen, dass wir so ganz nebenbei auch einiges für die Attraktivität unserer Stadt tun.